DIE HOLZTRIFT
Das Holz wurde im Sommer in den Berghängen geschlägert und im Winter per Schlitten oder auf"Riesen" (höIzernen Rutschen) zu Tal gebracht. Im Frühjahr, mit dem Beginn der Schneeschmelze, triftete man es auf dem Wasser talwärts. Da der Gosaubach und vor allem seine Seitenbäche nicht immer genug Triftwasser führten, errichtete man Klausen zum Aufstauen des Wassers. lm Salzkammergut waren dies zumeist "Steinkastenklausen": Dabei legte man Rundholzstämme kastenförmig übereinander; die Zwischenräume wurden mit Steinen "ausgeschwert". Die Klausen mußten natürlich "wasserhältig" (dicht) sein, daher zimmerte man eine eigene "Wasserwand" hinter den Klauskörper und füIIte die Zwischenräume mit Lehm und Moos aus.
Die Klausen hatten ein bis zwei, meist seitlich angebrachte Schottertore, um der gefährlichen Verschotterung zu begegnen. Die Klausen an den Seen - z.B. die Gosauklause - waren durch "Hebtore" zu öffnen und zu schließen, die Bachklausen meist durch "Schlagtore". Wenn die Klause "ging", stürzte sich das aufgestaute Wasser mit Getöse auf das Triftholz vor der Anlage und riß es mit sich - ein großartiges Schauspiel, aber ein lebensgefährlicher Arbeitsplatz!
DIE TRIFTANLAGEN IN DER GOSAU
Allein im Gosautal bestanden seit dem Mittelalter sechs Klausen: Die "clausn vor dem see in der Gosach" war im 14. Jahrhundert "stet in guetem werdt" (gut erhalten). Als Hauptklause staute sie im Vorderen Gosausee genügend Triftwasser für den Unterlauf. Die Anlage am unteren Ausgang des Talbeckens - die Gegend heißt heute noch "Klaushof" - erschien dagegen 1540 als "erfault und abkommen" und war "palIt neu zemachen", was der Wasserbaumeister Thomas Seeauer auch prompt durchführte.
1538 entstand eine "neue claus im pernbach" (Bärenbach) im. Hochkalmberg-Massiv. Zwei kleinere Klausen bestanden auch am Grabenbach unter dem Paß Gschütt: Das damit gestaute Wasser trieb das Holz, das man aus den Lammertaler Wäldern mühsam per Wagen und Schlitten auf die Paßhöhe ziehen mußte, teils im Bachbett und teils über eine gewaltige Wasserriese zum Gosaubach. An der Stelle der beiden großen Gosauer Klausen stehen heute Kraftwerksmauern. Die Seeklause am Nordende des Hallstätter Sees besteht heute noch, ebenso wie die gemauerte Chorinskyklause im Goiserer Weißenbachtal.
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