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An der evangelischen Kirche

DER NEUE GLAUBE

Bergknappen und Holzarbeiter galten in ganz Mitteleuropa als besonders aufnahmebereit für die Lehren des Bergmannssohnes Martin Luther. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts waren bereits fast alle Gosauer protestantisch. 157 Jahre lang widerstanden sie der Gegenreformation, bewahrten ihre Überzeugung im Geheimen und feierten ihre Gottesdienste in versteckten Höhlen oder Almhütten. Als der Salzburger Erzbischof Firmian 1731 mehr als 30.000 Protestanten aus ihrer Heimat vertrieb, schlossen sich diesem "Exulantenzug" auch etliche Gosauer an. Selbst Kaiserin Maria Theresia ließ hartnäckige "Ketzer" nach Ungarn und Siebenbürgen deportieren und hunderten Müttern die Kinder zur "christkatholischen Erziehung" wegnehmen.

Erst als Kaiser Joseph II. 1781 das "Toleranzedikt" erließ endete die Zeit des "Kryptoprotestantismus": Die Holzknechtswitwe Brigitta Wallner, die wegen ihres Glaubens dreimal hinter Schloß und Riegel saß, war die erste "jener Seelen, welche sich den 1. January des Jahres 1782 zu der evangelischen Religion freiwillig bekennet haben". Nur elf von insgesamt 173 Häusern blieben katholisch, und auch heute sind etwa neun Zehntel der BevöIkerung evangelisch. Anstelle des hölzernen Bethauses weihte man 1869 die heutige evangelische Kirche.

VON DEN SCHWARZREITERN ZUM RAXKÖNIG

Zur Zeit der Glaubensverfolgung soll der Salzburger Erzbischof einmal beschlossen haben, das "Ketzernest" in der Gosau endgültig auszurotten. Es heißt, er hätte seine Armee - die sogenannten "Schwarzreiter" - mitten im Winter über den Paß Gschütt geschickt. Von Abtenauer Freunden gewarnt, seien die Gosauer Protestanten jedoch in den Talschluß geflüchtet. Hunderte von bischöflichen Reitem sollen sie über den zugefrorenen Gosausee verfolgt haben - da brach das Eis ein, und das Wasser verschlang Roß und Reiter. Jetzt schwimmen dort kleine, aber wohlschmeckende Fische mit schwarzen Rücken, die man bis heute "Schwarzreiter" nennt.

Wahr ist hingegen die Geschichte des Gosauer Auswanderers Georg Huebmer (1755 bis 1833): Aufgrund der schlechten Wirtschaftslage und der Glaubensverfolgung verließ er den väterlichen Bauernhof und verdingte sich schließlich im Gebiet der niederösterreichisch-steirischen Raxalpe als Holzknecht. Nachdem er dort geniale Holzbringungsanlagen - darunter einen Schwemmtunnel -konstruiert und drei evangelische Gemeinden gegründet hatte, ging er als "Raxkönig" in die Geschichte ein.

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