Einen erfolgreichen Beitrag zur Erhalt der österreichischen Kulturlandschaft leisteten in der Woche vom 19.08 bis 25.08 15 junge Leute aus Österreich und Polen. Im Zuge eines Projekts, das vom Alpenverein, Almdudler und dem Lebensministerium gefördert wird, helfen sie die Schäden eines Lawinenabgangs bei Gosau im oberösterreichischen Salzkammergut zu beseitigen. Nur dadurch ermöglichen sie auch den Fortbestand der Hinteren Gosauseealm.
Am Gosausee wird seit drei Jahren an einer Umweltbaustelle gearbeitet.
Damals im Winter 04/05 wurde durch eine Lawine die Alm des dort lebenden Almbauers Sepp Schweighofer schwer in Mitleidenschaft gezogen.
Seitdem sind jedes Jahr im Sommer für eine Woche ca. 20 junge Leute damit beschäftigt entwurzelte Bäume, Steine und unerwünschten Bewuchs (vor allem Weiden, Buchen und Fichten) zu beseitigen, sowie neue Bäume anzupflanzen. Heuer konnte durch die tatkräftige Unterstützung der 13 Jugendlichen aus Österreich und der 2 polnischen Gäste der letzte Teil des Totholzes entfernt werden. Des Weiteren setzte die Gruppe an ausgesuchten Stellen Lärchen zur Hangsicherung.
Die Weidewirtschaft ist in Österreich stark rückläufig, da der Almbetrieb heute längst nicht mehr wirtschaftlich ist und überwiegend von Förderungen lebt. Immer mehr Flächen werden so ohne regelmäßige Bewirtschaftung von Wald oder Latschen bewachsen. Eine Folge ist, dass ein wichtiger Teil der Österreichischen Kultur langsam verschwindet.
Dieses Projekt soll ein Schritt in Richtung Erhalt der Almwirtschaft sein.
Die Familie des Almbesitzers Sepp Schweighofer bewirtschaftet schon seit 1919 die Holzmeisteralm am hinteren Gosausee. Neben der Zucht der seltenen Rinderrasse „Ennstaler Bergschecken“ (von der es weltweit nur 85 Exemplare gibt) betreibt Sepp Schweighofer auch einen Gastbetrieb, ohne den eine Existenz an der abgelegenen Alm kaum denkbar wäre.
Die Teilnehmer sind mit ihrer Tätigkeit sehr zufrieden. „Nützliche Arbeit für die Umwelt zu leisten bietet eine gute Abwechslung zum eintönigen Stadtleben“ meint Benjamin, einer der freiwilligen Helfer. Der Almbauer ist für die Hilfe sehr dankbar und möchte sich herzlich bei den Teilnehmern, dem Alpenverein und dem Alminspektor Siegfried Ellmauer bedanken.
Seit nunmehr fast 20 Jahren betreibt der Alpenverein das Projekt Umweltbaustelle an verschiedenen Orten in Österreich. Freiwillige Helfer aus ganz Europa finden sich dabei zusammen, um in der Natur wertvolle Arbeiten zu verrichten. Sie helfen Bergbauern bei der Bewirtschaftung ihrer Weiden, forsten erosionsgefährdete Hänge auf oder sanieren Wege. Für Kost und Logis erleben sie eine herrliche Natur und natürlich kommt neben der Arbeit auch der Spaß nicht zu kurz.