Title: http://www.gosaunet.at - Landeskulturpreis für Therese Eisenmann, 24. Nov. 2009

Landeskulturpreis für Bildende Kunst an Therese Eisenmann, 17. Nov. 2009

Therese Eisenmann, Landeskulturpreisträgerin, mit Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer

Text und Foto: Land Oberösterreich

Am Dienstag 17. November wurde an die besten Künstler des Landes Oberösterreich der Landeskulturpreis vergeben. Den Landeskulturpreis für Bildenden Kunst wurde an Therese Eisenmann überreicht.

Wissenschaft, Kunst und Kultur - ihre Wechselwirkung und Dynamik prägt in all ihren Erscheinungsformen die Innovationskraft des Landes Oberösterreich. "Kreativität ist ein entscheidender Faktor, auf den wir die Zukunft unseres Landes und seiner Menschen bauen", erklärt Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer: "Wir sind stolz darauf, dass wir in Wissenschaft, Kunst und Kultur über ein großes Potenzial hervorragender Persönlichkeiten verfügen, die in ihren Bereichen Besonderes leisten und damit zu Botschafterinnen und Botschaftern unseres Landes werden." Die Verleihung der Landeskulturpreise ist Dank und Anerkennung für diese Arbeit, so Pühringer, der vor allem auch hervorhebt, dass unter den 19 heuer ausgezeichneten Einzelpersönlichkeiten zehn Frauen sind.

Laudatio für Therese Eisenmann

Therese Eisenmann wurde in Gosau geboren, absolvierte die Kunstuniversität Linz und lebt seit Juni 2005 in Neumarkt im Mühlkreis. Sie hat ein von Umzügen und Brüchen geprägtes Leben hinter sich.
So verbrachte sie 14 Jahre in Südtirol, insgesamt 13 Sommer im Hochgebirge, großteils davon im Zelt. Sie entwickelte eine starke Beziehung zur Natur und zu Naturphänomenen. Dabei entstand ein ausführliches Werk zu den Themen: Wasser, Licht, Frau, Tanz, Bewegung.
Im zuletzt erschienenen Katalog "Freiheit Wildes Tier" geht es vorwiegend um Raubtiere und deren Lebensbedingungen, aber auch um ihre Schönheit, die Eleganz ihrer Bewegung. Wie ist das Verhältnis des Menschen zu ihnen?

Ein Auszug aus der Laudatio über die Preisträgerin von Jurymitglied Wolfgang Stifter:
Therese Eisenmann wählt mit Vorliebe als Lebensumstände Erschwernisse, die für den Normalbürger unverständlich sind, denn nur dort wird für sie ohne die Oberflächentünche des Zeitgeistes der Blick auf die Verhältnisse ungetrübt möglich. Karge Umstände lenken nicht ab, sondern fokussieren auf das Wesentliche. Diese Suche nach dem Grundsätzlichen, dem Wesentlichen von Welt/Leben/Sein/Natur ist der Kernpunkt ihrer künstlerischen Arbeit.
Drei Motivgruppen ersetzen in ihrem aktuellen Werk den Blick auf den Menschen und sind dem aufmerksamen Beobachter im Gedächtnis: Wasserwelten, Gebirgsmassive und die zoologische Gruppe der Felidae und Panthera, übersetzt: die Spezies der Katzen und Großkatzen.
Ansatzweise möchte ich hier eintauchen in die dichten Bildwelten von Therese Eisenmann, wenn sich beispielsweise in so spezifischer Art die Wassermoleküle kräuseln, sich zu dicken Lippen zusammenziehen, dazwischen glatte Flächen bilden, die von schlierigen, sich permanent wandelnden Kraterwänden umgeben sind, Tröpfchenmuster bilden, auf und ab wogen, rhythmisch und zugleich gestört im erwarteten Gleichklang. Auftürmen und Aufbegehren, Hochgefühl und zurück Eintauchen in die Massen, Querströmungen, Richtungswechsel, Verdichtungen, Ausdünnen, Ruhe – und das alles auf einigen wenigen Quadratdezimetern: dichte Bilder, ein umgedichtetes, geniales Abbild der unermesslichen Dichte des Meeres, des ewig schleckenden Wassers, wie es Homer uns so oft in Sprachbildern vorführt.
Anderes Beispiel: Synonyme für Persönlichkeit: Großkatzen voller Spannkraft, die gelangweilt ihre Eleganz zur Schau tragen, ihre schwungvollen Lenden präsentieren und mit nachlässigem Blick das Publikum taxieren, Assoziationen erwünscht? Das fühlbare, ins Bild gesetzte Gegensatzpaar von Ruhe und Schnellkraft ist das Ergebnis.

Therese Eisenmann

Therese Eisenmann bei www.gosaunet.at


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